Übersehen
Hattest Du jemals das Gefühl übersehen zu werden? Vielleicht hat man Deine harte Arbeit übersehen, Deine Treue, Fähigkeiten, Stärke, Potential oder Deine Gaben? Oder hat man Dich von Zeit zu Zeit komplett ignoriert?
Als eine chronisch kranke Person gab es viele Situationen und die gibt es auch heute noch, in denen ich mich übergangen fühlte und oft weiß ich nicht warum.
Ich möchte nicht im Selbstmitleid schwelgen, aber in unserer Welt ist es leider oft so, dass wir Menschen mit Krankheiten, Behinderungen oder anderen Schwierigkeiten ignorieren. Wahrscheinlich weil diese Menschen und diese Situationen in uns ein Unwohlsein hervorrufen.
Ich weiß nicht auf welche Art und Weiße Du Dich übersehen fühlst – vielleicht in Deiner Schule, an Deinem Arbeitsplatz, in Deinem Wohnumfeld oder sogar in Deiner Gemeinde.
Im Wörterbuch wird das Wort „übersehen“ wie folgt beschrieben: frei, ungehindert über etwas hinwegsehen; etwas allzu oft sehen und es deshalb nicht mehr sehen mögen.
In diesem Blog möchte ich Dich dazu ermutigen zu sehen wie ich damit umgegangen bin und immer noch damit umgehe wenn ich ignoriert werde, missachtet oder übersehen werde und was für andere Worte wir dafür benutzen.
Lass uns mal die Kapitel 9-15 von 1. Samuel anschauen. Wenn Du normalerweise nicht in die Kirche gehst oder viel in der Bibel liest findest Du nachfolgend eine kurze Zusammenfassung der Geschichte. Trotzdem möchte ich Dich dazu ermutigen Dir einmal etwas Zeit zu nehmen und diese Kapitel für Dich selbst zu lesen.
Saul wurde sehr jung zum König über Israel ernannt. Er war groß gewachsen und sah sehr gut aus (Kapitel 9:2). Er sah wahrscheinlich wie ein blonder, blauäugiger Surferjunge aus, oder hätte zumindest den Titel „Schönster Mann der Welt“ gewonnen. Er wäre mit Sicherheit in den Magazinen unserer Zeit abgebildet worden. Aber es gab ein Problem mit Saul. Er sah zwar sehr gut aus von außen, aber im Inneren war er von Unsicherheiten, Angst, Dominanz, Panik und Arroganz erfüllt – mit anderen Worten, er hat niemals seinen inneren Kämpfe gewonnen. Dann gab es da David.
David war der jüngste von acht Söhnen. Heutzutage ist es nicht so schlimm der Jüngste in der Familie zu sein, aber zu Zeiten Saul’s und Davids’ ging es vor allem um das Erstgeburtsrecht. Also stellt es euch mal vor wie es gewesen sein muss der Achte in der Reihe gewesen zu sein. David wurde immer, über viele Jahre hinweg, von seiner Familie und anderen übersehen. Er war nichts weiter als ein Hirtenjunge, der die Schafe seines Vaters auf den Feldern bewachte und dies den ganzen Tag, jeden Tag viele Jahre lang! Aber eines Tages veränderte sich alles – Saul musste seine Position als König aufgeben, da er es nicht schaffte an seinem Inneren zu arbeiten und David wurde zum neuen König über Israel gesalbt.
1. Gott sieht unser Innerstes nicht das Äußerliche
Mir ist aufgefallen, dass die Menschen die von Außen großartig aussehen und in der Öffentlichkeit stehen oft diejenigen sind die diese Position nur für kurze Zeit inne halten. Währenddessen die Anderen die man erst einmal nicht wahrnimmt und später für eine Position ausgewählt werden meist diejenigen sind die in der Welt dann einen großen Einfluss haben.
Es geschieht so oft, dass wir Menschen nach ihrem Äußeren und ihrem Stil beurteilen und aussuchen. Aber bevor Gott David zum König salben ließ hat er etwas sehr Interessantes zu Samuel gesagt, als dieser gerade dabei war den nächsten König auszusuchen: „Doch der HERR sagte zu ihm: »Lass Dich von seinem Aussehen und von seiner Größe nicht beeindrucken. Er ist es nicht. Denn ich urteile nach anderen Maßstäben als die Menschen. Für die Menschen ist wichtig, was sie mit den Augen wahrnehmen können; ich dagegen schaue jedem Menschen ins Herz.«“ (1. Samuel 16,7 – HFA)
Nach heutigen Maßstäben wäre David wahrscheinlich ein durchschnittlicher Junge. Aber das hat Gott nicht davon abgehalten ihn zu salben und in die höchste Position zu stellen, die es in diesem Land gab. Er ist Teil des Familienstammbaums Jesus’, dem Retter der Welt! David war ein Leiter nach Gottes Herzen. John C. Maxwell hat es einmal so gesagt: „Die Wahl David’s und die Ernennung zum König über Israel zeigt wie Gott oft menschliche Sitten und Traditionen missachtet um seine Ziele zu erreichen!“
Unterschätze niemals was Gott in Deinem Herzen sieht und wie er Dein Innerstes gegenüber Deinem Äußerem priorisiert!
2. Gott bereitet Dich vor
In Zeiten in denen Du Dich ignoriert und übersehen fühlst ist es oft schwer dies zu verstehen. Wie auch immer, Ich persönlich habe gelernt weiterzumachen mit dem was Gott mir anvertraut hat und mich an seinem Versprechen festzuhalten. Ich eifere David nach: Auch David hat daran festgehalten was Gott ihm zu tun berufen hat, nämlich seines Vaters Schafe zu hüten. Er war auf dem Feld den ganzen Tag und niemanden hat ihn wahrgenommen. Währenddessen hingen einige seiner Brüder mit Saul – dem regierenden König rum.
Später in 1. Samuel Kapitel 17 gab es einen Kampf gegen Goliath, einen der größten Gegner der Israeliten. Niemand wollte gegen ihn kämpfen außer David. David war bereit und willig. Saul wollte ihn allerdings von diesem Kampf fern halten da er dachte, dass dieser viel zu schwach wäre – nach seinem Äußeren geurteilt!
David selbst erklärt im Kapitel 17, 34-37 warum genau er der Richtige für diesen Job ist: „Doch David ließ nicht locker: »Als ich die Schafe und Ziegen meines Vaters hütete, kam es immer wieder vor, dass ein Löwe oder ein Bär die Herde überfiel, ein Schaf packte und es wegschleppen wollte. Dann lief ich ihm nach, schlug auf ihn ein und riss ihm seine Beute aus dem Maul. Stürzte er sich dann wütend auf mich, packte ich ihn an der Mähne oder am Fell und schlug ihn tot. So habe ich mehrere Löwen und Bären erschlagen. Und diesem Philister soll es nicht anders ergehen, denn er hat sich über das Heer des lebendigen Gottes lustig gemacht. Der HERR, der mich aus den Klauen von Löwen und Bären gerettet hat, der wird mich auch vor diesem Philister beschützen.«“ (HFA)
Noch vor dem großen Kampf hat Gott David darauf vorbereitet König zu werden und den größten Gegner des Landes zu besiegen. „David’s Leben zeigt uns wenn man im Kleinen treu bleibt, sehr viel größere Aufgaben und Verantwortung auf uns wartet.“
Ob es Menschen gibt, die sehen was Du tust oder auch nicht, grundsätzlich ist das egal. Gott sieht Dich und wenn wir treu bleiben mit dem was er uns gegeben hat in unserer momentanen Situation, wird er es eines Tages belohnen. Gott bereitet einen niemals in der Öffentlichkeit vor; es geschieht immer im Verborgenen – wenn Du allein mit Ihm bist!
Ich möchte Dich ermutigen, wie auch immer Du Dich um Deine Schäfchen kümmern musst, schlage die Bären und Löwen nieder, besiege den Goliath oder Saul in Deinem Leben – mach weiter und gebe nicht auf. Gott sieht immer Deine harte Arbeit im Verborgenen und bereitet Dich auf etwas viel Größeres vor als Du Dir selbst vorstellen kannst!
Sei stark und mutig.
In Liebe
Nathanael
#Overlooked
#Blog11
#ItsallaboutHim
Reference:
1. Dictionary, Definitions, Overlooked by ,http://www.dictionary.com/browse/overlook
2. John Maxwell Leadership Bible, 21 Qualities, Courage, P. 340-341
3. John Maxwell Leadership Bible, Profile in Leadership, David, P. 345
4. John Maxwell Leadership Bible, Profile in Leadership, David, P. 345