Zuerst Dankbarkeit
Nachdem auch meine zweite transplantierte Niere 1998 zu arbeiten aufhörte, war ich auf verschiedenste Art und Weise niedergeschlagen! Vor allem als mir klar wurde, dass ich nun wieder 3 Mal pro Woche ins Krankenhaus gehen musste um mich der Dialysebehandlung zu unterziehen.
Einmal wurde ich von meinem Fahrer von der Schule abgeholt und ins Krankenhaus gebracht um meine Dialyse zu bekommen. Ich saß in diesem Auto und dachte darüber nach, wie unfair das Leben mich doch behandelte. Es war nicht fair, dass ich nicht mit meinen Freunden abhängen konnte, nicht fair, dass ich an diesem Nachmittag nicht an der frischen Luft sein konnte, nicht fair, dass ich schon wieder ins Krankenhaus musste etc.
Meine Denkweise war, dass es so schrecklich unfair war. In diesem Moment dachte ich, ich wäre die einzige Person auf der ganzen Welt, die mit solchen Problemen zu kämpfen hatte.
Doch plötzlich hatte ich das Gefühl eine Stimme flüstere mir ins Ohr: “Schau nicht auf die Dinge, die Du nicht tun kannst. Schaue viel mehr auf das, was Du noch tun kannst!“
Es liegt ein riesiger Unterschied darin, ob man Dinge betrachtet, die man nicht mehr tun kann oder ob man auf Dinge schaut, die man noch tun kann.
Dieser Moment im Auto an diesem Nachmittag hat mich für immer verändert. Seit diesem Moment schaue ich immer zuerst mit dem Blickwinkel „Was ist immer noch möglich?“ auf die Dinge im Leben und nicht mit der Fragestellung „Was ist verloren gegangen? Was ist mir nicht mehr möglich?“.
In diesem Blogeintrag möchte ich euch dazu ermutigen, zuallererst eine Haltung der Dankbarkeit zu haben und möchte mit euch teilen, welche positiven Auswirkungen diese Haltung auf euer Leben haben kann.
1. Du bist mit nichts in der Hand gekommen und wirst so auch wieder gehen.
Wir Menschen kommen in diese Welt mit nichts als unserem eigenen Körper und unseren Eltern – letzteres ist leider nicht immer jedem gegeben. Es ist ein Geschenk Gottes, wenn wir geboren werden. Über diese Tatsache hinaus ist alles andere, das uns gegeben ist, wir besitzen oder produzieren, ein Geschenk Gottes, dem alles gehört!
In 1. Timotheus 6:7 heißt es: „Denn wir sind ohne Besitz auf diese Welt gekommen und genauso werden wir sie auch wieder verlassen.“ (HFA)
Diese Stelle sagt mir, dass wir grundsätzlich nichts verdienen! Grundsätzlich bedeutet dankbar zu sein also das Eingeständnis, dass das, was wir bekommen haben oder besitzen, nicht verdient ist und einzig und allein von dem kommt, dem alles gehört – Gott.
Uns also bewusst zu machen, dass nichts von dem, was wir haben im Leben wirklich von uns selbst kommt, ist schon eine Veränderung in unserer Denkweise und führt dazu, zuerst dankbar zu sein und dann alles andere.
2. Zuerst dankbar zu sein, führt zur tiefen Befriedigung
Ich glaube Dankbarkeit führt zu Positivität und diese zu einem besseren und gesünderen Leben. Mit anderen Worten, in schwierigen Situationen dankbar zu sein, führt dazu, unseren Blick vom Negativen zum Positiven zu richten. Ich bin noch nie jemand gewesen, der undankbar und positiv zur selben Zeit hatte sein können.
Je mehr wir zuallererst Dankbarkeit in jeder Situation zeigen um so mehr können wir unser Leben in vollen Zügen genießen! Wenn wir mit der Zeit ein gewissen Grad an Dankbarkeit entwickeln, ist es auch egal wie wenig oder viel wir im Leben besitzen.
In Phillipper 4:12 spricht der Apostel Paulus über das Vergnügen im Leben. Er sagt: „Ob ich nun wenig oder viel habe, beides ist mir durchaus vertraut, und ich kann mit beidem zufrieden sein: Ich kann satt sein und hungern; ich kann Mangel leiden und Überfluss haben.“ (HFA)
Mit anderen Worten sagt Paulus, er kann ziemlich gut durchs Leben gehen, egal ob er viel oder wenig besitzt!
Seit ich meine eigene Offenbarung dieser Geschichte hatte, habe ich viele Höhen und Tiefen erlebt – die einen größer, die anderen weniger groß. Aber was ich sagen kann ist, was mich in meinem Leben mit einer chronischen Krankheit schon so weit gebracht hat und auch noch weiter bringen wird, ist eine dankbare Grundeinstellung zu pflegen. Warum? Weil es mir tiefste Zufriedenheit in meinem Leben verschafft und ich Dinge mit einer positiven Ausgangsposition betrachten kann!
Dankbarkeit kommt nicht immer einfach so zugeflogen, aber es ist etwas das man trainieren kann. Es ist so super, dass wir Menschen die Möglichkeit besitzen diese kraftvolle Fertigkeit, die Leben verändern kann, zu erlernen!
Ich möchte Paulus in meinem Leben so ähnlich wie möglich werden! Jemand sein, der Dankbarkeit zeigen kann und ob ich Schmerzen habe oder nicht, ich gerade glücklich oder unglücklich bin, ich mich wohl fühle oder unbehaglich, ich Geld besitze oder arm bin, Gott immer die Ehre gibt.
Ich möchte euch ermutigen, dass die tiefste Zufriedenheit die wir im Leben erfahren können damit beginnt, zuallererst Dankbarkeit in jeder Situation zu zeigen. Das ist natürlich einfacher gesagt als getan! Aber wenn Du diese Grundeinstellung hast, ist es etwas Besonderes, dass Du immer wieder und in jeder Situation anwenden kannst – egal in welcher Situation Du dich gerade befindest.
Stelle Dir selbst einmal die folgenden Fragen um Dir dabei zu helfen, eine dankbare Grundeinstellung in Deinem Leben zu entwickeln.
- Wofür bin ich gerade im Moment dankbar? (Schreibe 10 Dinge nieder!)
- Was sind meine ersten Gedanken, wenn ich am Morgen erwache? (Sind sie mit Dankbarkeit gefüllt oder mit Undankbarkeit?)
- Was sind Dinge über die ich undankbar bin und warum?
- Wenn ich schon einmal dankbarer war, was könnte ich in meinem Leben verändern um es wieder zu sein?
Ich hoffe, ich habe dich dazu ermutigt und inspiriert, in jeder Situation dankbarer zu sein. Ich würde mich darüber freuen von euch zu hören, wofür ihr im Moment dankbar seid. Kommentiert weiter unten und lasst es mich wissen!
Sei gesegnet
Nathanael
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