Gebet
Mit einer chronischen Krankheit zu leben und in einer Familie aufzuwachsen, die einen gesunden, biblischen Lebensstil pflegen, gab mir die Möglichkeit schon früh einiges über Gebet zu lernen.
Gebet ist ein Wort das die meisten von uns kennen und eine Sache die einige von uns in ihr tägliches Leben integrieren. Dennoch ist es oftmals schwierig dies zu leben und zu einer täglichen Praxis zu machen.
Ich möchte nicht all zu tief in eine Erklärung des Wortes Gebet hineingehen, aber für mich persönlich ist Gebet zu einem sehr kraftvollen Werkzeug geworden um Krankheit, Widrigkeiten, Schmerz, Zerbrochenheit, Unversöhnlichkeit, Komplikationen, Abhängigkeiten usw. zu überwinden.
Ich durfte viele Situationen und Umstände sich verändern sehen nachdem ich begonnen hatte dafür zu beten – manche Veränderungen geschahen in direktem Augenblick während andere ein wenig Zeit benötigten. Über die Jahre haben mich immer mehr Menschen kennengelernt und somit auch meine Krankheit und es ist ein unfassbarer Segen für mich und meine Familie zu sehen wieviele Menschen für uns beteten wenn wir durch eine schwierige Situation zu gehen hatten. Sie haben dies konstant über viele Jahre getan. Ich glaube ganz fett, dass gerade durch diese Gebete ich jedes Mal Wunder erleben durfte vor allem wenn ich kurz vor dem Tod stand! Über die Jahre ist Gebet zu einem täglichen Ritual für mich geworden. Ich habe damit nicht über Nacht begonnen, um genau zu sein hat es mich Jahre gedauert es zu meinen täglichen Prioritäten zu machen. Die Auswirkung das es auf mein Leben und das Anderer hat ist gewaltig und nur Gott weiß das ganze Ausmaß.
Mit diesem letzten Blog in 2016 möchte ich euch dazu ermutigen einmal über Gebet zu reflektieren. Was kann Gebet in Deinem Leben bewirken, warum ist Gebet im Hier und Jetzt so wichtig und wie Gebet eine positive Auswirkung auf Deine Zukunft haben kann?
Gebet kann uns beruhigen
Meistens sind unsere Gebete mit etwas verbunden das wir wollen oder benötigen. Ich weiß nicht wie es Dir geht, aber ich persönlich glaube an einen himmlischen Gott, der ein guter Vater ist und der nur das Beste im Sinn hat für diejenigen die sein Bestes erhalten wollen. In Markus 11:24 heißt es: „Darum sage ich euch: Alles, was ihr auch immer im Gebet erbittet, glaubt, dass ihr es empfangt, so wird es euch zuteilwerden!“ (Schlachter)
Wie gut ist es zu wissen wann immer wir etwas benötigen müssen wir nur Gott suchen und ihn darum bitten – wir können gewiss sein darüber. Für mich persönlich ist dies eins der besten „Beruhigungsmittel“, dass uns in schwierigen Situationen zur Verfügung steht!
Ich könnte Dir unzählige Geschichten erzählen in denen mich zu beten in schwierigen Situationen, Umständen und Herzschmerz wahnsinnig beruhigt hat. Eine Geschichte möchte ich allerdings mit Dir teilen. Irgendwann im Jahre 2001, nachdem ich meine dritte Nierentransplantation hatte, bekam ich wieder Symptome meiner chronischen Krankheit zu spüren. Verschiedene Test um meine Nierenfunktion zu testen kamen negativ zurück und ich wusste, dass ich wahrscheinlich auch diese Niere verlieren würde. Zu wissen wie es sein würde auch diese Niere zu verlieren und wieder regelmäßig zur Dialyse gehen zu müssen war eine sehr schwierige Situation für mich. Erschwerend kam das Wissen dazu, dass alle involvierten Ärzte und Schwestern ihr Bestes taten um die Niere am Leben zu halten. An einem der Tage betete ich ganz speziell für den Erhalt der Niere und in Mitten meiner Angst vor dem Verlust und der Ungewissheit verspürte ich einen solchen inneren Frieden, den ich nicht mit Worten beschreiben kann! Aber nach diesem Moment wusste ich ganz sicher wie auch immer es ausgehen würde es würde zu meinem Besten dienen.
Gebet gibt Hoffnung
Befandest Du Dich jemals in einer hoffnungslosen Situation? Erinnerst Du Dich wie sich das angefühlt hat? Irgendwie hast Du das Gefühl absolut keine Ahnung zu haben was als nächstes geschehen würde. Grundsätzlich könnte alles mögliche geschehen und es könnte wann auch immer geschehen! Diese Hoffnungslosigkeit kann Dich fast verrückt werden lassen! Aber auch wenn Du denkst es gibt keine Hoffnung mehr, gibt es immer noch einen winzigen Funken Hoffnung tief in unserem Inneren.
Gebet ist ein Lebensstil den man entwickeln kann. Je mehr Du daran arbeitest um so mehr entwickelt sich auch unsere Hoffnung in den Einen, der alle Hoffnung schenkt. Wir müssen nicht aus unserer eigenen Kraft heraus beten – wir haben den Heiligen Geist, der Fürsprecher der uns im Gebet leitet.
In Römer 8:24-26 heißt es: „Darauf können wir zunächst nur hoffen und warten, obwohl wir schon gerettet sind. Hoffen aber bedeutet: noch nicht haben. Denn was einer schon hat und sieht, darauf braucht er nicht mehr zu hoffen. Hoffen wir aber auf etwas, das wir noch nicht sehen können, dann warten wir zuversichtlich darauf, dass es sich erfüllt. Dabei hilft uns der Geist Gottes in all unseren Schwächen und Nöten. Wissen wir doch nicht einmal, wie wir beten sollen, damit es Gott gefällt! Deshalb tritt Gottes Geist für uns ein, er bittet für uns mit einem Seufzen, wie es sich nicht in Worte fassen lässt.“ (HFA)
Es gibt tatsächlich nichts besseres als zu wissen, dass es in Mitten unserer hoffnungslosen Situation Hoffnung gibt. Hoffnung ist die eine fundamentale Grundeinstellung die ich habe mein Leben weiter zu leben auch wenn mein Leben selbst nicht weitermachen möchte.
Gebet kann mutig sein
Ich weiß nicht wie Du darüber denkst aber ich habe manchmal das Gefühl, wir haben aufgehört mit Mut und Kühnheit zu beten. Besonders in unserer westlichen Kultur haben wir eine Haltung entwickelt die sagt „Warum sollte ich um etwas bitten, wenn ich es mir selbst besorgen kann?“ Anstatt zu sagen „Lass uns mutig darum bitten was wir benötigen.“
Diese Kultur habt eine Auswirkung nicht nur darauf was wir beten aber vor allem wie wir beten.
Vor ein paar Monaten bin ich auf dem Weg zu meiner Dialyse gewesen.
Als ich auf die Autobahn auffahren wollte stand eine Frau mit einem Schild in der Hand auf dem Standstreifen das sagte: „Bitte helft mir, ich weiß nicht wo ich bin!“ Ich war bereits spät dran für meinen Termin, aber für einen Christ fand ich mich in der Pflicht anzuhalten und sie zu fragen was los sei. Ich muss gestehen es ist mir schwer gefallen anzuhalten und nicht einfach weiter zu fahren! ☺
Sie hatte sich wirklich absolut verfahren und ich sagte ihr sie solle mir folgen ich würde sie dorthin bringen wo sie hin musste, was ungefähr 15km entfernt war von wo sie sich nun befand!
Den Punkt den ich hier machen will ist, dass ich es liebe wenn Menschen mutig und mit Kühnheit um etwas bitten! Sie war diejenige die mutige fragte auch auf die Gefahr hin einen riesigen Stau auf der Autobahn zu verursachen!
Eine für mich beeindruckendsten und kühnsten Bibelgeschichten über Gebet findest Du im 2.Buch Mose 32, wo wir die Geschichte des Goldenen Kalbes lesen. Moses der Leiter von mehr als 2 Millionen Menschen ist auf einen Berg gestiegen um sich dort mit Gott zu treffen. Die Menschen warteten auf Moses Rückkehr aber wurden müde auf ihn zu warten und so begannen sie alles Gold im Lager einzusammeln, schmolzen es ein und formten daraus ein goldenes Kalb. Nun konnten sie dieses Kalb anbeten anstelle Gottes. Gott sah was dort vor sich ging und sagte zu Moses (in ihrer allerersten Unterhaltung überhaupt): „Und nun lass mich, damit mein Zorn gegen sie entbrenne und ich sie vernichte, Dich aber will ich zu einer großen Nation machen.“ 2. Mose 32,10 (Elberfelder Bibel)
Aber Moses war mutig und erinnerte Gott mit Kühnheit daran was er Moses und seinem Volk versprochen hatte. Am Ende dieser Unterhaltung änderte Gott quasi seine „Meinung“. Das Ganze nahm eine glückliche Wendung und im Vers 14 lesen wir: „Da lenkte der HERR ein und ließ das angedrohte Unheil nicht über sie hereinbrechen.“ (HFA)
Was mich besonders an dieser Geschichte erstaunt ist, dass Moses den Mut und die Kühnheit besaß zu Gott zu beten während dieser wirklich sauer war und nicht das zu tun, dass Gott von ihm verlangte. Vielmehr erinnerte er Gott an sein Versprechen. Da Gott ein liebender und gnädiger Gott ist, hat er seine Vorhaben geändert und hielt daran fest was er versprochen hatte. Ich weiß nicht wie es Dir geht, aber ich habe manchmal nicht den Mut und die Kühnheit jemanden der ärgerlich ist um etwas zu bitten. Wieviel Mut hat Moses Gott gegenüber gezeigt? Wahnsinn!
Ich glaube wirklich Gott möchte von uns, dass wir ihn mit Mut um Dinge bitten und mit Kühnheit zu ihm beten!
Ich möchte Dich dazu ermutigen, während wir auf das Jahr 2017 zusteuern, mit Kühnheit zu beten und Gott frei heraus um Dinge zu bitten die Du benötigst und mutig zu sein dies auch zu empfangen!
Bleib im Gebet. Bleibe in der Kommunikation mit unserem himmlischen Vater. Gott hört uns zu aber oft sich wir diejenigen, die erst eimal zu reden anfangen müssen. Lasst uns Menschen des Gebetes sein und uns die Welt mit kraftvollen, positiven und aufbauenden Gebeten verändern!
Jakobus 5:16: „Denn das Gebet eines Menschen, der nach Gottes Willen lebt, hat große Kraft.“ (HFA)
Frohe Weihnachten und ein gesegnetes Jahr 2017
Nathanael
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