Die Stacheln
In meinen nahezu 28 Jahren, die ich bereits auf der Erde leben durfte ist mir etwas sehr interessantes aufgefallen: Die meisten Menschen die wörtlich gesagt nichts besitzen; die die durch viel Herzschmerz gehen, oder die die immer und immer wieder sehr viel Verlust in ihrem Leben erlitten haben sind in der Regel diejenigen die am Glücklichsten und Zufriedensten sind! Während auf der anderen Seite diejenigen die alles Geld der Welt besitzen, die Erfolg haben, Berühmtheit besitzen oder alles was die Welt zu bieten hat haben, sind meist diejenigen die am Unglücklichsten und schlecht gelaunt aussehen.
Verstehe mich nicht falsch. Ich habe natürlich auch Menschen getroffen, die im Leben alles haben und trotzdem ein glückliches Leben führen. Aber wenn man mal auf die Mehrheit dieser Menschen schaut kann ich es leider nicht sehen, dass sie glücklich sind. Es ist nichts falsch daran im Leben viel zu besitzen! Wir alle mögen es Erfolg zu haben und Wohlstand usw. Aber meine Frage ist: Legen wir Wert auf das wodrauf wir wirklich Wert legen sollten?
Da ich seit ich sehr klein war chronisch krank bin habe ich sehr viel Herzschmerz erlitten, der Eine schlimmer als der Andere. Aber am Ende des Tages habe ich sehr viel aus diesen Zeiten gelernt. Werte, Dankbarkeit, Charakter und Moralvorstellungen sind nur einige der Dinge die ich sicherlich nicht so schnell gelernt hatte, wäre ich ohne Leid aufgewachsen!
In diesem Blog möchte ich über „die Dornen“ in unserem Leben schreiben, wie diese uns beeinflussen und unseren Lebensstil für immer formen! 2. Korinther 12,6-10 sind Grundlage dieses Blogs!
„Doch auch wenn ich mich selbst loben würde, wäre ich noch lange nicht verrückt, schließlich entspräche es der Wahrheit. Ich verzichte aber darauf, denn niemand soll mich überschätzen, sondern mich nur nach dem beurteilen, was er an meinem Leben sehen und aus meinen Worten hören kann. Gott selbst hat dafür gesorgt, dass ich mir auf die unbeschreiblichen Offenbarungen, die ich empfangen habe, nichts einbilde. Deshalb hat er mir ein quälendes Leiden auferlegt. Ein Engel des Satans darf mich mit Fäusten schlagen, damit ich nicht überheblich werde. Dreimal schon habe ich den Herrn angefleht, mich davon zu befreien. Aber er hat zu mir gesagt: »Meine Gnade ist alles, was du brauchst! Denn gerade wenn du schwach bist, wirkt meine Kraft ganz besonders an dir.« Darum will ich vor allem auf meine Schwachheit stolz sein. Dann nämlich erweist sich die Kraft von Christus an mir. Und so trage ich für Christus alles mit Freude – die Schwachheiten, Misshandlungen und Entbehrungen, die Verfolgungen und Ängste. Denn ich weiß: Gerade wenn ich schwach bin, bin ich stark.“ (HFA)
1. Der Dorn, der uns in die Knie zwingt
Im Kontext dieses Bibelabschnittes hat der Dorn alles mögliche für Paulus bedeuten können. Wir wissen leider nicht genau was er gemeint hat. Was wir aber wissen ist, dass er gelitten hat. Ob dies allerdings geistlich, emotional oder körperlich war wissen wir auch nicht. Er sagt im Vers 8: „Doch damit ich nicht überheblich werde, wurde mir ein Dorn ins Fleisch gegeben, ein Bote des Satans, der mich quält und mich daran hindert, überheblich zu werden.“ (Neues Leben Bibel)
Wenn Menschen durch schwierige oder gar tragische Umstände gehen müssen schreit unsere Seele nach Hilfe. Nicht nur körperlich, sondern auch emotional und geistlich.
Gott möchte, dass wir zu ihm kommen, auf die Knie gehen, mit ihm sprechen und ihm zuhören. Trapps sagt, dass die Gebete die Gott respektiert die sind in denen wir von Herzen, heilig und leidenschaftlich beten.1
Der Teufel mag es wenn wir leiden, wenn wir durch Schmerz gehen müssen oder mit Sachen wie Abhängigkeiten, Krankheit oder Stress beschäftigt sind und das am Besten über Jahre. Aber alle Dornen, die wir in unserem Leben haben drängen uns eigentlich näher zu Gott. Der Grund hierfür ist, dass er der Einzige ist, der Kontrolle über unsere zerbrechliche menschliche Gestallt hat!
2. Der Dorn der unsere Schuld im Leben offen legt
Mit einer chronischen Krankheit leben zu müssen hat mir viele Male schon vor Augen geführt, wie kaputt man im Leben sein kann. Es gab Tage in denen ich das Gefühl hatte all der Schmerz, die Schwachheit und die Lasten würden niemals vorbei gehen. Genauso gab es Zeiten in denen ich dachte, dass die Dinge niemals wieder zu dem Standart zurück gehen würden wie es einmal war! Wenn Dinge in unserem Leben geschehen können wir uns ganz schnell an einem Tiefpunkt unserer Seele finden. Wenn ich aber am Ende meiner selbst angelangt bin, bin ich immer wieder erstaunt und verwundert wie klein mein Leben in dieser Welt doch ist.
In Vers 9 in unserem Abschnitt lässt Paulus uns daran teilhaben, wie Gott zu ihm gesprochen hat als er selbst am Tiefpunkt seiner Lasten im Leben angekommen war. Er hat Gott mehrere Male darum gebeten den Dorn in ihm zu entfernen: „»Meine Gnade ist alles, was Du brauchst! Denn gerade wenn Du schwach bist, wirkt meine Kraft ganz besonders an Dir.«“ Dann wird Paulus sogar noch mutiger und sagt: „Darum will ich vor allem auf meine Schwachheit stolz sein. Dann nämlich erweist sich die Kraft von Christus an mir.“
Ich bin ein Mann des Gebetes und ich habe Gott tausende Male darum gebeten mich von meiner Krankheit zu befreien und zu heilen. Aber oft finde ich mich in genau der selben Position wieder wie Paulus. Gottes Gnade ist alles was wir brauchen, denn seine Gnade bringt unsere Herzen näher zu ihm. Körperliches und emotionales Wohlbefinden sind nur temporär und nicht unendlich.2
Und weiter ist Gnade vollkommen in unserer Unvollkommenheit und je schwieriger unser Problem ist um so größer ist Gottes Gnade! Je größer Gottes Gnade in uns ist um so mehr reflektieren wir Gottes Glanz, welchen wir oft in den Gesichtern anderer Menschen sehen. Diese Menschen haben in der Regel schwere Zeiten durchlebt.
3. Der Dorn der göttliche Kraft gibt
Paulus hat die ganze Situation noch eine Stufe höher gestellt. In Vers 10 sagt er: „Und so trage ich für Christus alles mit Freude – die Schwachheiten, Misshandlungen und Entbehrungen, die Verfolgungen und Ängste. Denn ich weiß: Gerade wenn ich schwach bin, bin ich stark.“ (eigene Betonung)
Paulus hat sich nicht über seinen Dorn geärgert, vielmehr hat er es genossen wie schwach er ihn machte, denn dieser verhalf hin nahe an Gott zu bleiben und von seiner Kraft abhängig zu bleiben.3 Je weniger wir Mensch sind um so mehr haben wir Gott in uns!
Wo auch immer wir Menschen in unserem Leben einen Dorn steckt haben; ob es eine langjährige Krankheit ist, Du mit einer Abhängigkeit zu kämpfen hast, ob Du Dich gestresst fühlst oder überwältigt oder welches Problem auch immer; ich möchte Dich ermutigen: Du bist nicht allein! Gott weiß was Du brauchst und seine Gnade bringt Dir göttliche Kraft in Deinem Leben.4
Wir können diese göttliche Kraft schon erhalten bevor wir uns überhaupt bewusst sind, dass unsere eigene Kraft nicht ausreicht!
Gott liebt es uns seine Gnade zu schenken, denn dieser Akt demonstriert seine Liebe für uns und seinen Charakter! Gott möchte uns näher und näher kommen damit wir zu diese Art von Menschen heranwachsen, wie er uns schon längst sieht. Er wartet mit offenen Armen auf Dich. Manchmal laufen wir aber erst in seine offenen Arme wenn es nichts weiter auf dieser Welt für uns gibt. Dann werden wir uns seiner Gnade wieder bewusst und dass diese alles ist was wir brauchen! Die menschliche Schwachheit gibt uns die ideale Möglichkeit die göttliche Kraft zur Schau zu stellen.5
Ich hoffe ich konnte Dich mit diesem Blog inspirieren und ermutigen. Gib nicht auf, was auch immer Dein Dorn ist, kämpfe weiter für das Gute! Auch wenn Gott nicht immer all unsere Wünsche erfüllt, weiß er was wir brauchen und möchte uns mit all dem erfüllen was wir im Leben benötigen – seine Gnade! Durch seine Gnade lernen wir auch all das wertzuschätzen das wertvoll ist – nämlich die ewigen Dinge in uns drin und nicht die vergänglichen äußerlichen Dinge um uns herum.
Sei gesegnet
Nathanael
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